Der demografische Wandel wird unser Zusammenleben und Handeln in den kommenden Jahren maßgeblich prägen und verändern. Die soziale Verantwortung von Unternehmen, sich dieser Herausforderungen anzunehmen, stand am Donnerstag, 16. April 2015, im Mittelpunkt der fünften Wertekonferenz, zu der der Initiativkreis »Mitten in Westfalen« gemeinsam mit der Katholischen Akademie Schwerte eingeladen hatte.
Unter dem Motto »Baustelle Zukunft – Herausforderung Demografie: Gemeinsam den Wandel gestalten« – diskutierten auf dem Podium bedeutende Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft: Dr. David Gehne, Koordinator des Forschungsbereichs »Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung« (ZEFIR) von der Ruhr Universität Bochum, und der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Münster, Prof. Dr. Norbert Roeder. In ihren Vorträgen wurden die demografischen Herausforderungen zunächst wissenschaftlich betrachtet und aufgearbeitet. Im Anschluss folgten drei best practice-Beispiele, die wichtige Impulse für die anschließenden Tischgespräche lieferten.
Dr. Gerd Bollermann, Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg und einer der Initiatoren von »Mitten in Westfalen«, erklärt: »Die demografischen Veränderungen sind eine Herausforderung für alle gesellschaftlichen Akteure. Staat und Kommunen, die Wirtschaft, aber auch die Kirchen stehen hier in gemeinsamer Verantwortung, den Wandel aktiv zu gestalten. Es geht nicht zuletzt um passende Dienstleistungen im karitativen und sozialstaatlichen Bereich, in der Gesundheitsversorgung sowie in der Bildung.« In der »Schwerter Erklärung« haben die Bezirksregierungen Münster, Detmold und Arnsberg gemeinsam mit den Kirchenleitungen in Westfalen und Lippe ihren festen Willen bekundet, hierzu Lösungsansätze zu entwickeln. »In unserem Regierungsbezirk haben wir daran mit der heutigen Wertekonferenz angeknüpft. Klar ist aber auch: Das ist erst der Anfang. Der Dialog und die gemeinsame Arbeit müssen nachhaltig fortgesetzt werden«, so Bollermann.
Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte und ebenfalls Initiator von »Mitten in Westfalen«, betont: »In der Wirtschaft zeigen sich die Folgen des demografischen Wandels sehr direkt durch einen zunehmenden Mangel an Nachwuchs, den alternden Belegschaften und der steigenden Anzahl der Mitarbeiter, die Familienangehörige zu Hause pflegen. Die Auswirkungen sind aber gesamtgesellschaftlich und die daraus resultierenden Probleme können nur gelöst werden, wenn alle Akteure zusammenarbeiten.« Um die Herausforderungen, die mit dem demografischen Wandel einhergehen, zu bewältigen, brauche man unterschiedliche Perspektiven, Konzepte und Ansätze. »Wir benötigen ein Netzwerk, um Erfahrungen auszutauschen und so zu neuen Lösungsansätzen zu gelangen«, betont Neuhaus.
Die Initiative »Mitten in Westfalen« wurde von Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann und dem Vorsitzenden des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte, Egbert Neuhaus, gegründet. Ziel ist es, Südwestfalen als drittstärkste Industrieregion Deutschlands und das östliche Ruhrgebiet mit seiner dynamischen Wissens- und Kulturlandschaft gemeinsam zu stärken. Der Initiativkreis will Menschen, Organisationen und Institutionen aus den unterschiedlichen Bereichen zusammen bringen und mit seinen Aktivitäten, Diskussionen und Veranstaltungen für die Entwicklung der Region positive Impulse setzen. Zu den Mitgliedern gehören prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur und Sport.
Die Wertekonferenz findet zweimal jährlich in Kooperation mit den beiden kirchlichen Akademien in Schwerte statt. Im Rahmen der aktuellen Wertekonferenz moderierten Susanne Blasberg-Bense, Leiterin der Abteilung Schule, Bezirksregierung Arnsberg, und Gastgeber Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Katholischen Akademie Schwerte und der Kommende Dortmund.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.mitten-in-westfalen.de