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Campus-Akademie 2015 gestartet

Online-Tagebuch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Unter dem Titel "Woher? Wohin? Abenteuer Mensch sein" ist am Montag, den 3. August 2015, die diesjährige Campus-Akademie gestartet. Die Campus-Akademie lädt auch in diesem Jahr zu spannenden Begegnungen und Gesprächen mit Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Kirche ein. Die gemeinsamen Tage bieten den Schülerinnen und Schülern zugleich die Chance, über das Gehörte und Gesehene auch untereinander im Gespräch zu sein und zu bleiben. Die Entdeckungen und Überlegungen sollen in diesem Online-Tagebuch ihren Niederschlag finden.

 

Neuer Blickwinkel – Erfahrungsbericht aus dem Kongo (Fr. Dr. Monika-Maria Wolff)

Gerade erst angekommen und schon ging es los mit unserem ersten Vortrag. Unser heutiger Gast war Frau Dr. Monika-Maria Wolff, die uns ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema „Christsein unter Kriegsbedingungen“ näher gebracht hat. Während ihrer langjährigen Zeit im Kongo lernte sie zum Einen die reiche Kultur Afrikas kennen, zum Anderen erfuhr sie das große Leid, mit denen die Kongolesen durch die politisch instabile Situation täglich konfrontiert werden. Aufgrund verschiedener Gegebenheiten und Vorkommnisse entstand nach und nach ihr Bildungs-und Versorgungsprojekt „Petite Flamme“. Von ihren bewegenden Erlebnissen, sowohl tragische als auch hoffnungsspendende, waren wir als Teilnehmer sofort sehr angetan und beeindruckt. Es stellten sich die unterschiedlichsten Fragen, die zum Beispiel ihre persönliche Motivation und Willensstärke, aber auch die konkrete Situation in dem Krisengebiet betrafen. Uns als jungen Christen war die Präsentation von Frau Dr. Wolff eine große Inspiration, da sie uns einerseits den Blick für das große Leid in Afrika geweitet hat, und uns andererseits Mut machte, ebenfalls im Geiste des Evangeliums zu leben und so etwas zu bewegen. Wir freuten uns zudem über die freundliche und angenehme Gesprächsatmosphäre. Frau Dr. Wolff betonte während ihres Vortrags immer wieder die starke Gemeinschaft, in die sie in Afrika aufgenommen wurde. Abschließend gab sie auch uns mit auf den Weg, unsere Beziehungen zu pflegen und das Vertrauen in unsere Mitmenschen zu stärken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass uns dieser erste Vortrag sehr nachdenklich gestimmt hat und dass uns die neuen Eindrücke und Erkenntnisse noch lange beschäftigen werden.

Marie Rittmann & Sarah-Marie Thomas

 

Recht haben und Recht bekommen (Peter Clemen, Melanie Scheuermann, Volker Bittner)

Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir heute unseren zweiten Tag in der Campus-Akademie zum Thema Recht und Gerechtigkeit. Von den drei Referenten waren jedoch zunächst nur die Rechtsanwältin Frau Melanie Scheuermann und der Landgerichtspräsident Peter Clemen anwesend, welche uns eine kleine Einführung in die Welt der Juristen boten. Interessante Informationen und anregende Gespräche hinter uns lassend kam unser letzter Gast, Oberstaatsanwalt Volker Bittner, der das Juristentrio komplettierte und die Gelegenheit ergriff, ebenfalls seine gesammelten Erfahrungen mit uns zu teilen. Währenddessen wurden uns Rollen für den anschließenden Höhepunkt, dem Rollenspiel in Form eines „moot court“ zugewiesen. Dabei wurde, basierend auf einem tatsächlichen, aktuelleren Fall ein Strafverfahren mit den notwendigen Beteiligten (Richter, Staatsanwalt, Verteidiger, Angeklagter, Zeugen, Opfer) in zwei Gruppen simuliert. Mit ihrer bemerkenswerten Hingabe und Liebe zu ihrem Job haben sie uns dabei tatkräftig unterstützt. Die teilweise hitzigen Diskussionen, die einem echten Gerichtsverfahren schon sehr nahe kamen, hatten erstaunlicherweise am Ende zwei völlig unterschiedliche Urteile. Diese wurden anschließend im Plenum erörtert und diskutiert. Schlussendlich waren beide Urteile nachvollziehbar und rechtskräftig. Über die Gerechtigkeit lässt sich jedoch streiten.

Malte Fischer, Mona Krengel & Tobias Welling

 

Macht. Moral. Vertrauen. (Marie Louise Dött MdB, Dr. Wolfgang Böllhoff)

Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwachten wir an diesem schönen Tag.

Der Harbecke, der sagte schon am Morgen,

dass Jesus Petrus Füße waschen mag.

 

Das Frühstück war von allerbester Sorte,

Frau Dött kam dann in ihrem roten Kleid

und das auch ohne jegliche Eskorte,

bewundert für den politischen Schneid.

 

Nach Ehrlichkeit zu früher Zeit,

folgt Frohsinn, wie Bescheidenheit,

Der Herr Dr. Böllhoff lässt uns alle reden,

sodass auch wir zum Glücke streben.

 

So schön unser heutiger Tag auch war,

die Zustände in Ruanda sind undenkbar.

Herr Klasvogt präsentierte ein beeindruckendes Projekt,

in dem mehr als finanzielle Hilfe steckt.

Johannes Englisch, Julian Neugebauer, Robert Renner & Céline Tölle

 

Aus dem Seminarraum ins Ruhrgebiet

Besonders spät schlafen gegangen. Besonders früh aufgestanden. Nur, dass die müden Augen heute nicht auf den hochmodernen Beamer des heimischen Seminarraums gerichtet waren, sondern auf den kompetenten, ruhigen Busfahrer. Dieser brauchte auch nicht viel reden, da wir uns während der spaßigen Fahrt an spannenden Vorträgen zum industriell geprägten Ruhrgebiet erfreuen durften. Die erste Station unserer persönlichen „Tour de Ruhr“ führte uns ins wunderschöne Oberhausen in den umfunktionierten Gasometer. Dort bekamen wir eine außenordentlich begeisternde Führung durch die bereits verlängerte Kunstausstellung „Der schöne Schein – 320 Grad Licht“. Einen ersten Abschluss bot die tiefenentspannende, beeindruckende Licht- und Toninstallation. Von da aus ging es ins wunderschöne Essen, wo die architektonisch herausragende Zeche Zollverein uns bereits erwartete. In zwei Gruppen erkundeten wir das bekannte UNESCO-Weltkulturerbe. Wir bekamen einen ausgiebigen Einblick in 200 Jahre Leben mit dem omnipräsenten Bergbau im dafür bekannten Ruhrgebiet. Unsere riesige Begeisterung für Essen wurde nur von unserem noch größeren Bedürfnis nach Essen getoppt, weshalb ein spontaner Aldi-Stopp unsere nach Mineralwasser und schwedischen Haferkeksen lechzenden Herzen höher schlagen ließ und uns vor dem drohenden Hitzekollaps bewahrte. Im wunderschönen Herne fanden wir eine vielseitige Bewirtung vor. Anschließend informierte uns der präzise antwortende Herr Tönjes (Vorstandsvorsitzender der RAG) über den bevorstehenden Auslauf des Steinkohlebergbaus und die vielfältigen Möglichkeiten erneuerbarer Energien. Pünktlich zum leckeren Abendessen führte unser glückliches Schicksal uns nach einem gelungenen Ausflugstag in die Katholische Akademie im wunderschönen Schwerte zurück.

Jurek Preker, Neele Dresel & Dominik Hansen

 

Karriere, Drogen, Musik

Der leider schon vorletzte komplette Tag verlief für uns sehr ereignisreich:

Zunächst ging es konkret um uns selbst. Zwei ehemalige Campus-Teilnehmer eröffneten uns die vielseitigen Möglichkeiten, auch nach der Campus-Akademie in Kontakt zu bleiben. In wenigen Stunden werden auch wir ein Teil der Weggemeinschaft sein!

Frau Böhm, zuständig für European Career Coaching, die extra aus München angereist war, achtete bei ihrem Vortrag von vornherein auf unser Auftreten und zog erste Schlüsse über unser späteres Berufsleben. Des Weiteren gab sie uns gute, weitreichende Ratschläge zum Studium und Berufsleben. Wir freuen uns schon jetzt auf die von ihr durchgeführte „Potenzialanalyse zwischen den Jahren“.

Am Nachmittag besuchte uns Pastor Paul Stapel und erklärte uns das Projekt der Fazenda da Esperanca: Durch die drei Säulen „Gemeinschaft – Spiritualität – Arbeit“ wird Drogenabhängigen jeden Alters ein Neuanfang ermöglicht. Das inzwischen auf der ganzen Welt etablierte Programm der Fazendas, sowie die realitätsnahen Erzählungen Paul Stapels, stimmten uns sowohl nachdenklich über die Probleme so vieler Menschen und die Herangehensweise an solch menschliche Fehltritte; dieses Gespräch faszinierten uns aber auch.

Die geteilte Stimmung spiegelte sich auch in den Fürbitten des folgenden   Gottesdienstes wieder, den Peter Klasvogt und Paul Stapel mit uns feierten. Am Abend klang unser Programm im wahrsten Sinne des Wortes aus. Der junge Pianist Fabian Müller spielte für uns Schumann und Lizt. Er begeisterte sowohl uns, als auch den barfüßigen Kameramann, der unseren Tag begleitete. Im Laufe des Tages trafen nach und nach weitere ehemalige Campus-Akademiker hier in Schwerte ein – wir sind gespannt auf den morgigen Tag, den wir mit einem großen Teil der Weggemeinschaft verbringen werden!

(Dana Grund & Felix Höch)

 

Viele Menschen am sechsten Tag

Unser letzter ganzer Tag in Schwerte brachte uns schon zu Beginn den Kontakt mit den ehemaligen Teilnehmern der Campus-Akademie, die sich in der Campus-Weggemeinschaft zusammengeschlossen haben und von denen einige schon gestern angereist waren. Nach einer Reflexion der letzten Woche, die für uns alle sehr informativ und begeisternd war, stand die Jahreshauptversammlung des Campus-Weggemeinschaft e.V. an. Obwohl viele von uns noch nicht abstimmen durften, war es interessant anzusehen, wie professionell und engagiert dieser Verein von jungen Erwachsenen geführt wird. Abwechslung in unserem Programm bescherte uns die Vernissage der Ausstellung der koreanischen Künstlerin Lucia Seungyoun Lee, die mit dem Titel „Idole“ überschrieben war und die unterschiedlichsten Installationen bestand. Anschließend erhielten wir durch Prof. Dr. Albert Gerhards einen Einblick in die jüngere Geschichte des Papsttums seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, insbesondere die Kleidung und allgemeine Ausstrahlung der jeweiligen Päpste. Schwerpunktmäßig wurde dabei Papst Paul VI. betrachtet. Im zweiten Vortrag des Nachmittags klärte uns Botschaftsrat a. D. Prälat Prof. Dr. Max Eugen Kemper über die Gesten des aktuellen Papstes Franziskus auf, der mit diesen während seiner Israel-Reise für Aufsehen sorgte. Danach feierten wir eine Festmesse mit vier Geistlichen. Als Höhepunkt des Tages diente das Campus-Fest mit allen ehemaligen und aktuellen Campus-Akademikern.

(Malte Fischer, Dominik Hansen & Jurek Preker)