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Dreikönigsempfang in der Katholischen Akademie Schwerte (v.l.): Akademiedirektor Prälat Dr. Peter Klasvogt, Prof. Dr. Stefanie Lieb, Michael Triegel, Professor Dr. Eberhard Tiefensee und Dr. Thomas Arnold. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
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Künstler-Gespräch, (v.l.): Prof. Dr. Stefanie Lieb, Michael Triegel und Dr. Thomas Arnold. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
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»Bach meets Triegel« war der Auftritt des Cicerone Ensemble überschrieben mit (v.l.) Adrian Cygan (Barockcello), Andreas Gilger (Cembalo) und Thomas Wormitt (Traversflöte). Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
Zum traditionellen Dreikönigsempfang trafen sich am Samstag, 13. Januar, Kunstschaffende und Kunstinteressierte aus dem Erzbistum Paderborn in der Katholischen Akademie Schwerte. Im Mittelpunkt stand das Werk des Malers, Zeichners und Grafikers Michael Triegel, der am Dreikönigsempfang teilnahm. Außerdem hielt der Leipziger Professor Dr. Eberhard Tiefensee einen Vortrag zum Thema »Christsein in religionsfreier Gesellschaft«.
»Bach meets Triegel« war der Auftritt des Cicerone Ensembles überschrieben, das mit Thomas Wormitt (Traversflöte), Adrian Cygan (Barockcello) und Andreas Gilger (Cembalo) für die musikalische Gestaltung des gut besuchten Empfangs sorgte.
Künstler-Gespräch
Michael Triegel, international bekannter Künstler der sogenannten Zweiten Leipziger Schule, aufgewachsen in der nicht religiösen Welt der DDR, fand über die Kunst und die Strahlkraft christlicher Bildwelten Zugang zum christlichen Glauben. Davon berichtete er im Künstler-Gespräch mit Kunsthistorikerin Prof. Dr. Stefanie Lieb unter der Moderation von Dr. Thomas Arnold von der Katholischen Akademie Dresden-Meißen. Inzwischen gilt Michael Triegel als einer der renommierten zeitgenössischen Künstler, der mit seinen Werken ein reflektiertes Glaubensbekenntnis ablegt. Die Darstellung der Vergänglichkeit allen Lebens ist ein wiederkehrendes Motiv in den Arbeiten von Michael Triegel. Er thematisiert in seinen Grafiken diese Zusammenhänge in einem christlichen Kontext und setzt dem Altern und Tod das Wunder der Geburt und des Lebenswachstums gegenüber. Im Bild »Auferstehung« lässt der Künstler neben einem aufwärts zeigenden antiken Torso den Engel der Verkündigung vom Himmel herabkommen. Dieser verheißt das weihnachtliche Wunder von der Geburt Christi.
»Umänderung der Denkart«
Doch wie geht Glauben in einer glaubensarmen Welt? Diese Frage stellte der Leipziger Philosoph Eberhard Tiefensee. Jedenfalls nicht mit Nostalgie, stellte er klar: »Das, was wir kannten, ist vorbei und kommt auch nicht wieder.« Es müsse eine »Umänderung der Denkart« geben, die auch den Begriff »Mission« neu mit Inhalt füllt. »Mission ist Sendung und nicht Magnetismus«, erläuterte Professor Tiefensee. Es gehe also nicht darum, Menschen an sich zu binden, sondern vielmehr mit ihnen in einen respektvollen Dialog zu treten. Noch nie in seiner Geschichte sei das Christentum auf eine Kultur getroffen, die weitgehend religionsfrei sei. Christen müssten für sich die Frage beantworten, warum sie Christen seien, wenn es auch ohne Christentum gehe. Das Prinzip einer Ökumene mit nicht religiösen Menschen müsse lauten: »Niemand versucht, den anderen auf seine Seite zu ziehen.«
(Michael Bodin)