Schwerte/Arnsberg, 27. April 2016. Die Eingliederung von Schutzsuchenden in die Gesellschaft stellt eine wesentliche Aufgabe für die Kirche, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dar. »Es gilt, Menschen in Not nicht nur aufzunehmen, sondern diese anschließend in den Arbeitsmarkt zu integrieren«, so Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Katholischen Akademie Schwerte und der Kommende Dortmund und Gastgeber der siebten Wertekonferenz.
Unter dem Motto »Vom Flüchtling zur Fachkraft. Integration - Qualifikation - Arbeit« zeigte die Konferenz am Dienstag, 26. April 2016, konkrete Perspektiven und Möglichkeiten der Integrationsarbeit auf. Zusätzlich stand die Vernetzung gesellschaftlicher Akteure, Organisationen und Institutionen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Unter der Moderation von Britt Lorenzen, diskutierten auf dem Podium bedeutende Vertreter der Politik, Kirche und Wirtschaft. Zwei »Best-Practice«-Beispiele lieferten zudem wichtige Impulse für die Tischgespräche.
»Ausbildung und Arbeit sind der Schlüssel zur Integration«, betont Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. »Denn hierdurch wird Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Aus den heutigen Flüchtlingen werden so Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, Nachbarn und im besten Fall sogar Freunde.«
Birgit Zoerner, Sozialdezernentin der Stadt Dortmund ergänzt: »Die Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft beginnt faktisch mit dem ersten Tag ihrer Ankunft in Deutschland.« Daher seien alle staatlichen und nichtstaatlichen Akteure im Rahmen einer Verantwortungsgemeinschaft gefordert ihren Teil für eine gelingende Integration beizutragen. »Wir als Kommune leisten wie viele andere auch bereits heute unseren Beitrag und arbeiten an den Voraussetzungen für eine gelingende Integration vor Ort in den Quartieren. Integration betrifft alle Abschnitte einer Lebensbiografie. Zentral bleiben dabei der Spracherwerb, Bildung und Qualifikation und letztlich die Integration in den Arbeitsmarkt als wesentliche Voraussetzung für eine selbstständige Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.«
Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund sagt hierzu: »Die schutzsuchenden Flüchtlinge müssen viele Herausforderungen in einem für sie fremden Land mit für sie unbekannter Kultur und beruflichen Bildungssystemen meistern. Die gute Integration von Flüchtlingen hängt eng damit zusammen, dass sie auf dem hiesigen Arbeits- und Ausbildungsmarkt Fuß fassen.« Dies beginne mit der zügigen Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen, um dann mit Praktika und Qualifizierungen aufzusetzen. »Durch den schnellen frühzeitigen Kontakt im Integration Point und direkte Absprachen zwischen den Experten kann mache Hürde schneller genommen werden. Wir haben hier in Dortmund starke Partner und ein großes Netzwerk, das mit vereinten Kräften diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe annimmt. Doch wir müssen uns abstimmen, um unsere Kompetenzen sinnvoll und gebündelt einzusetzen.«
Die Initiative »Mitten in Westfalen« wurde von Regierungspräsident a.D. Dr. Gerd Bollermann und dem Vorsitzenden des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte, Egbert Neuhaus, gegründet. Ziel ist es, Südwestfalen als drittstärkste Industrieregion Deutschlands und das östliche Ruhrgebiet mit seiner dynamischen Wissens- und Kulturlandschaft gemeinsam zu stärken. Der Initiativkreis will Menschen, Organisationen und Institutionen aus den unterschiedlichen Bereichen zusammen bringen und mit seinen Aktivitäten, Diskussionen und Veranstaltungen für die Entwicklung der Region positive Impulse setzen. Zu den Mitgliedern gehören prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur und Sport.
Die Wertekonferenz findet zweimal jährlich in Kooperation mit den beiden kirchlichen Akademien in Schwerte statt. Im Rahmen der aktuellen Wertekonferenz moderierte Britt Lorenzen.