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Wohnen

Cover

Zu diesem Band:

Der Mensch ist von Grund her durch seine Stellung gegenüber einem Außen bestimmt. Die naheste und innerste Form dieses Außen im Gegenständlichen aber ist das Wohnen – sei es ein Wohnen im Freien, in Höhlen, Zelten, Hütten oder Häusern. Das Wohnen ist geradezu ein anfanghafter Sinnraum des Ich, der Ort, an dem erste gestaltete Außenbeziehungen des Menschen in Erscheinung treten und damit auch Bedeutung verliehen und Sinn gewonnen wird. So ist das Wohnen ein Ort des Geistigen, der spirituellen Erfahrung des Menschen: In seinem Wohnen spiegelt sich die Welt, deren Umrisse ihm in seinem Sinnen und Suchen zukommen, geschenkt werden.

Ein Wohnen kann es jedoch nur geben, wenn es als »Bleibe-Ort« zu einem »Bewegen« und »Wandern« draußen in belebender Spannung steht. Wohnen ist die erste dauerhafte Form, in der die Spannung vom Ich zum Draußen »aufgehoben« ist, so dass sich von daher, von einem »gewohnten«, ja gestalteten »bewohnten« Drinnen, mit der Wendung nach außen Leben entzündet: Semantiken, Strategien auf ein Anderes hin – einen Sinn. Das Wohnen, das »Gewohnte-Bewohnte«, ist der Zwischenraum – und so auch die Brücke – zwischen der letztlich unverfügbaren Innenwelt des Ich und dem Draußen, ohne das das Ich verkümmert: So ist die Wohnung im Gegenständlichen die erste Außenseite des Ich, der primäre Raum für eine Formulierung und Gestaltung des Ich.

 

Die Reihe »Felderkundungen Laienspiritualität«:

»Laienspiritualität« richtet sich auf jene Dimension spiritueller Erfahrung, die mit dem Menschsein selbst gegeben ist. Da diese ursprünglich (»primordial«) ist, kann es für sie keine »Spezialisten« geben: Jeder ist berührt. »Laienspiritualität« fasst etwas von vornherein Eigenständiges, ist weder aus spirituellen Formen institutionalisierter Religion ableitbar, noch eignet sie sich, in einen Gegensatz zur Spiritualität ordinierter Amtsträger gebracht zu werden. Die in der Reihe »Felderkundungen Laienspiritualität« erscheinenden Themen-Bände suchen mit Beiträgen aus unterschiedlichen Disziplinen und Praxisbezügen einzelne Bereiche innerhalb des zu vermessenden Feldes »Laienspiritualität« in den Blick zu nehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei suchende Verortungen – ein lebendiger Prozess, der zu weiteren Reflexionen einladen will.

 

Alle Beiträge kostenfrei als pdf (Buch vergriffen):