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Juristentag im Erzbistum Paderborn

Zuwanderung und Integration

Herausforderungen an das Zivil- und Strafrecht
Die zeitlose Frage nach dem Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Die vielfach vorhandene Neigung, sie einzig dem Bereich geisteswissenschaftlicher Theorie zuordnen zu wollen, greift jedoch zu kurz. Sowohl für die Rechtspraxis, als auch für den »einfachen Staatsbürger« ist insbesondere die Frage, wie »gerecht« das Recht ist, oder: was wem »zusteht« und nach welchen Kriterien dies von wem zu bemessen sei, keinesfalls nur von theoretischer Bedeutung. Wenn es nämlich zutrifft, dass das Verhältnis zwischen dem gleichsam natürlichen Bedürfnis des Menschen nach »Interessenausgleich« und dem jeweils bestehenden rechtlichen Handlungsrahmen nicht nur das Rechtsempfinden der Menschen, sondern auch die Grundlagen unserer Rechtsordnung in erheblichem Maße prägt, liegt die praktische Relevanz auf der Hand. Jedenfalls ist, ohne damit einem Relativismus das Wort reden zu wollen, die Wechselwirkung zwischen den Menschen, die die Ordnung tragen, und der Ordnung, die die Menschen trägt, in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen.

Außer einer Betrachtung der rechtsphilosophischen Aspekte möchte der 10. Juristentag deshalb mehrere praktische Themenkomplexe in den Fokus rücken: Neben einem Blick auf den Bereich der Rechtsprechung soll es zum einen um die Frage nach der »gerechten Strafe« gehen, in der sich die vermeintlichen Gegensätze zwischen Recht und Gerechtigkeit seit jeher exemplarisch zu bündeln scheinen. Zum anderen soll die Frage erörtert werden, ob und inwieweit die zunehmend wahrzunehmenden Anzeichen von »Respektverlust« gegenüber dem Staat und seinen Institutionen bereits Folge einer Entfremdung von Gerechtigkeitsempfinden und Rechtspraxis sind und wie wir dieser ggf. begegnen können.

Zusammen mit namhaften Experten aus Wissenschaft und Praxis möchten wir diesen und anderen Aspekten beim 10. Juristentag in Schwerte nachgehen.

Tagungsleitung:
Prälat Dr. Peter Klasvogt, Akademiedirektor
Marcus Baumann-Gretza, Justitiar des Erzbistums Paderborn


Auf besondere Einladung