Eros und Religion. Erkenntnisse aus dem Reich der Sinne
Das Christentum gilt als eine lustfeindliche Religion. Es gibt jedoch auch hier eine körperbetonte, lustfreundliche Tradition. Eros und Religion sind aus jüdisch-christlicher Sicht eine spannungsreiche Beziehung eingegangen, die bis heute im Filmschaffen präsent ist. Aus der Sicht des europäischen Autorenfilms geht es darum, ästhetische Strategien im Umgang mit Körperlichkeit und Erotik ausfindig zu machen. Was bedeutet der Gegensatz von »vergiftetem Eros« und »lustvollem Blick« für die filmische Erzählperspektive? Welche Bilder bietet uns das Kino für den Umgang mit Tabuzonen an? Welche Spiritualität der Ehe und Beziehung lässt sich aus den Filmen entwickeln?
Der Band bietet Interpretationen von Filmen von Pedro Almodóvar, Patrice Chéreau, Jean-Luc Godard, Michael Haneke, Krzysztof Kieslowski, Frédéric Fonteyne u. a. .
Beiträge von Theresia Heimerl, Walter Lesch, Thomas Kroll, Pierre Bühler, Daria Pezzoli-Olgiati, Franjo Vidovic, Stefanie Knauß, Stefan Orth, Ulrike Vollmer, Freek L. Bakker, Werner Biedermann und Wolfgang Luley
»Nun haben es wirkmächtige Deutungsmuster leider auch an sich, schnell zu scheinbar unhintergehbaren Stereotypen zu verkommen, und man darf für den ganzen Band als erfreulich festhalten, dass solche Stereotypen weder einfach hingenommen noch undifferenziert abgehandelt werden: stets findet eine Reflexion aus kritischer Distanz statt, die die Untiefen vereinfachender Aussagen zu umschiffen sucht. [...] Dieser facettenreiche Band steht für sein Thema in besonderer Hinsicht ein – macht er doch Lust, sich auf den philosophisch-theologischen Eros einzulassen und die spannungsreiche Beziehung von Eros und Religion weiter zu verfolgen.«
Münchener theologische Zeitschrift
Der Band ist verfügbar auf dem Open Access Server der Universitätsbibliothek Graz: >>>Link