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Am Rennsteig - Entdeckungen einer Region im südlichen Thüringen

Studienreise nach Schmalkalden, Meiningen, Rudolstadt, Lauscha, Sonneberg und ins oberfränkische Coburg
Oft wird der Reiz des südlichen Thüringens übersehen angesichts der Lutherstadt Eisenach mit der Wartburg oder der »Klassik-Route« zwischen Gotha und Jena. Wendet man sich jedoch dem Südwesten des Landes zu, so überrascht die Vielfalt der Orte, eingebettet in einer interessanten Natur- und Kulturlandschaft, die mit ihren Eisenerzlagerstätten und Quarzsand-Vorkommen die Basis für eine frühe, eigenständige Entwicklung besaß.

Bestimmt von dem alten Höhenweg des Rennsteigs zieht sich dieser Mittelgebirgskamm von der Werra (bei Eisenach) bis zur Saale (bei Blankenstein). Die schon im Mittelalter bekannte Laufroute führt geradezu in Richtung des fränkischen Kronach, der Geburtsstadt des »Malers der Reformation«, Lucas Cranach d. Ä., und zur Veste Coburg, die von den Wettinern des Hauses Sachsen-Gotha-Coburg regiert wurde. Die zahlreichen Flüsse, die dem Rennsteig im Thüringer Wald und dem Thüringer Schiefergebirge entspringen, machen erklärlich, wie zu Füßen dieser bedeutenden Wasserscheide eine mannigfaltige und wirtschaftlich bemerkenswerte Stadtlandschaft entstehen konnte mit Schmalkalden und Meiningen auf der einen, Arnstadt und Rudolstadt auf der anderen Seite.

Der Bündnisort der protestantischen Fürstenopposition Mitte des 16. Jahrhunderts - Schmalkalden - war in seiner Zeit wegen seiner Waffenproduktion berühmt und belieferte schon im 14. Jahrhundert die Messe in Frankfurt a. M. Das zum Oberfränkischen gehörige Sonneberg wandelte im 18. Jahrhundert seine alte Wetzstein- und Schieferproduktion zur Schiefertafelherstellung um und wagte den Sprung zu einer modernen Spiel-zeugproduktion. Auch die Glasbläserstadt Lauscha - heute wegen ihrer Christbaumkugeln bekannt - befand sich auf einem ähnlich hohen vorindustriellen Niveau. Um die fürstliche Hofhaltung mit Trinkgläsern zu bedienen, vergab der Herzog von Sachsen-Coburg 1597 die erste Konzession zur Glasproduktion. Beide Städte profitierten von den Bodenschätzen und dem Holzreichtum der Region.

Die verschiedenen sächsischen Dynastie-Zweige gehören zu Thüringen wie die Aufteilung des Landes in unterschiedliche Herrschaftsgebiete. Diese Klein- und Duodezfürsten wirkten für ihre Landesherrschaften äußerst fördernd und fruchtbar. Zu ihnen gehörten die Häuser Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg (mit der Veste Coburg) und Sachsen-Meiningen mit seinem berühmten Hoftheater, das der Meininger Landesherr 1831 aus der Taufe gehoben hatte und so ein in ganz Europa geschätztes Tournee-Theater begründete. Schon etwa 150 Jahre zuvor richtete einer seiner Vorgänger am gleichen Ort für seinen Hof ein Orchester ein, das u.a. von einem Verwandten des berühmten Johann Sebastian Bach, Johann Ludwig Bach (1677-1731), geleitet wurde.
Ebenso fügt sich Rudolstadt als Residenz der Grafen von Schwarzburg in das Gesamtbild der Klein- und Kleinstfürstentümer. Über dem spätmittelalterlichen Stadtkern an der Saale thront noch heute die Heidecksburg. Nicht weit entfernt liegt die romanische Klosterruine Paulinzella, eine Stiftung der sächsischen Adeligen Paulina im Jahre 1105.

Reisekosten, p. P.: ca. 795 € (+ EZ-Zuschlag: 140 €)
Teilnehmerzahl: min. 12 Pers., max. 25 Pers.

Leistungen: Fahrt im modernen Reisebus der Fa. Hoge (Ahaus) ab Recklinghausen, Wickingplatz (alter Busbahnhof) und Schwerte, Bergerhofweg 24 (Akademieparkplatz); vier Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen im Mittelklasse-Hotel im EZ bzw. DZ; Eintritte und Führungen lt. Programm; wissenschaftliche Reisebegleitung durch Dr. Hildegard Erlemann.

Ausfallkosten:
Eine Aufstellung der Ausfallkosten und Stornofristen senden wir Ihnen gerne zu.
Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.