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Die Familien-Synode 2014/15 als medialer Kampfplatz

Einblicke in Hintergründe und Abgründe kirchlicher Lehr- und Meinungsbildung
Papst Franziskus hatte die Bischofssynode im September 2014 zu einer außerordentlichen Versammlung zu Fragen der Familienpastoral nach Rom gerufen und ihr dann - auf dem Hintergrund des Novum weltweiter Umfragen unter Gläubigen - im Herbst 2015 die XIV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Thema »Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute« folgen lassen. Unter diesem auf den ersten Blick harmlosen Thema verbarg sich Sprengstoff: Wie in Zukunft umgehen mit den vielen Gläubigen, die zivil geschieden sind, aber wieder geheiratet haben? Was ist mit den gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, die in vielen Ländern längst anerkannt sind, aber in der kirchlichen Perspektive nicht vorkommen (dürfen)? Wie auf die Veränderungen des Familienbegriffs reagieren, der sich in säkularen Kulturen beobachten lässt? Und wie damit umgehen, dass die meisten Ortskirchen in Afrika oder Osteuropa reformorientierte Wortmeldungen westlicher Kirchen als Abfall vom Glauben brandmarken?
Der Kampf um diese Fragen zwischen Bewahrern und Neuerern wurde so offen wie lange nicht mehr primär über Medien ausgetragen. Der Vortrag möchte exemplarisch die dabei eingesetzten Strategien ausleuchten und bringt dabei auch Licht in die Prozesse kirchlicher Lehrbildung.


Referent:
Prof. DDr. Klaus Müller, Direktor des Seminars für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster


Teilnahmebeitrag (Abendkasse): 3 €