Einen »Abschied vom Opfertod« forderte schon vor Jahren der Bibeltheologe Meinrad Limbeck. Eine (missverstandene?) Satisfaktionstheorie ist als Erlösungslehre heute nicht mehr plausibel. Das darin vorausgesetzte mittelalterliche Gottesbild ist kaum mehr überzeugend vermittelbar, ebenso wenig wie das magisch-dinghafte Sühnedenken noch älterer Erklärungsmodelle. Wie aber dann die alten Bekenntnisformeln nachsprechen? Viele spüren, wie uns sprachlich zu entgleiten droht, was doch als innerster Glutkern des Christentums geglaubt wird.
Für die neutestamentlichen Autoren erschloss sich der Sinn des Jesusgeschehens, wie die Emmauserzählung zeigt, im tieferen Verstehen ihrer Bibel, unseres Alten Testaments, und, darauf folgend, dem Erkennen des lebendigen Herrn. Das prägt ihre Erzähl- und Darstellungsweise. »Moses, die Propheten und alle Schriften« klingen im Evangelium immer wieder an und mit, und Lukas spitzt im programmatischen Schlusssatz der Lazarusgeschichte zu: »Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so lassen sie sich auch nicht überzeugen, wenn einer von den Toten aufsteht.« Im genauen Hinhören auf die innerbiblischen Resonanzräume suchen wir in den diesjährigen Bibeltheologischen Tagen unseren Zugang zum Ostergeheimnis.

Referent:
Dr. Klaus Kiesow unterrichtete Katholische Religionslehre, Philosophie und Hebräisch am Gymnasium; arbeitete in der Religionslehrerausbildung; seit 1995 Fachberater für den schulischen Hebräischunterricht in Nordrhein-Westfalen

Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft:
EZ 218 / DZ 197 (141,50 / 131) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 149 (107) €

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt bis zum 11.03.2016: keine
- bei Rücktritt vom 12.03. bis 20.03.2016: 50 %
- bei Rücktritt/Nichtteilnahme am 21.03.2016: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.